VORWORT

 

Nachdem ich 1986 in der Beilage zur Rhein-Zeitung " Heimat zwischen Hunsrück und Eifel " über das Schrumpftal ( bei den Einheimischen und in der Umgebung " Schromb " genannt ) aus früheren Jahrhunderten berichtet habe ( s. ausführlichen Abdruck als Anhang 2 ), will ich nunmehr versuchen, die ehemaligen Mühlen des Tales ( Schromber Mühlen ) - soweit sie auch heute noch als Gebäude am Standort stehen - ein wenig näher zu beleuchten.

Das soll sich insbesondere auf die letzten Müller und deren Vorfahren sowie die jetzigen Eigentümer erstrecken. Obschon ich dieses Vorhaben seit vorgenannter Veröffentlichung plane, hatte es nunmehr doch über 10 Jahre bis zur Verwirklichung gedauert. Entgegen meiner ursprünglichen Annahme waren die Nachforschungen insgesamt nicht nur mit vielen Rückfragen, sondern zudem noch mit der Sichtung einer Menge alter Unterlagen, die ich vorwiegend beim Landeshauptarchiv

( LHA ) in Koblenz gefunden habe, verbunden. Auch die Beschreibungen der Pfarreien, Dekanate u.a., insbesondere von Fabricius sowie alte Personenstandsaufnahmen der Pfarrei in Münstermaifeld und Unterlagen im Bistumsarchiv Trier, waren mir hilfreich.

Sehr nützlich erwiesen sich bei meinen Bemühungen vor allem auch die Einwohnerlisten des ehemaligen Bürgermeisteramtes Münstermaifeld, bei denen die Mühlen und sonstigen Wohngebäude des Tales vielfach mit den Bewohnern nachgewiesen wurden. Dabei sind u.a. auch die Hausnummern angegeben worden, die eine Zuordnung erleichterten obschon sie sich wiederholt verändert haben. Die Mühlen des Mörzer Flurbereichs wurden im übrigen bis 1895 etwa immer wieder unter Metternich erfaßt! Woran das gelegen hat, vermochte ich nicht zu klären. Vermutlich wurden die Ortsgrenzen für das Mühlental erst nach diesem Zeitpunkt neu bzw. anders festgelegt.

Wesentliches, vielleicht die wichtigsten Fakten und Daten, habe ich natürlich durch die Aufzeichnungen des Münstermaifelder Chronisten Johann Büchel V ( 1754 - 1842 ) sammeln und nutzen können. Es ist sein Buch " Beschreibung der Ortschaften des Maifelds" , etwa aus der Zeit um 1820 ( LHA, Bestand 700, 65 Nr. 1 ).

Von den angesprochenen Mühlen, die in die Ortsbereiche Metternich, Mörz und Hatzenport fallen, waren übrigens viele ursprünglich verlehnt, d.h. die Grundeigentümer ( meist Kurfürsten, auch als kirchliche Würdenträger bekannt ) ließen sie gegen entsprechende Abgaben, in der Regel Naturalien, von Müllern betreiben.

Überwiegend ist dabei die Rede von Erbbestandsmühlen, in diesen Fällen bestand ein Erbrecht zugunsten der jeweiligen Pächtergenerationen.

Durchweg haben die Mühlenbesitzer, die keinesfalls alle in guten Verhältnissen lebten, auch noch Landwirtschaft betrieben. Ihre Felder lagen, bis auf wenige Ausnahmen, auf den Anhöhen. Die Bearbeitung, auch der Frucht - und Mehltransport, waren daher immer beschwerlich, weil früher in der " Schromb " teilweise kein richtiger Fahrweg existierte. So mußte mancher steile Pfad mühsam begangen werden. Treue Helfer hierbei sollen Esel und wohl auch Pferde gewesen sein!

Eines ist bei dem Überblick über mehrere Jahrhunderte festzustellen, bei fast sämtlichen Familien wird durchweg eine große Personenzahl verzeichnet, darunter immer wieder viele Kinder.

Zum Schluß der Vorbemerkungen gilt mein besonderer Dank allen denen, die mir mit ihrem Wissen bei meiner Arbeit geholfen haben. Hierbei denke ich vorwiegend an die " Schromber " , die vom Tal nicht nur geprägt wurden, sondern es auch bis heute verstanden haben, ihm seine natürlichen Reize zu belassen. Ihnen, von denen inzwischen viele der ehemaligen Müllergeneration verstorben sind, fühlte ich mich verpflichtet, das Ermittelte niederzuschreiben, damit es auch für die Nachwelt erhalten bleibt. ( Ich vermag sie nicht im einzelnen zu benennen, da die Gefahr besteht, daß einer vergessen wird ) !

Ganz besonders angespornt bin ich bei diesem Vorhaben natürlich auch dadurch, daß eine der Mühlen, und zwar die Nachtsheimsmühle das Elternhaus meiner Ehefrau Waltraud Durben geb. Nachtsheim ist.

Ihr und unsern Kindern, vor allem dem Schwiegersohn Jörg Wiederhold und seiner Frau, unserer Tochter Elke, die hier in den letzten Jahren überwiegend in Eigenleistung ein Eigenheim für ihre Familie mit drei Kindern geschaffen haben, will ich das Geschriebene daher auch aufs herzlichste widmen.

Bedingt durch all dieses fühle ich mich selbst schon über Jahrzehnte hinaus, wie könnte es auch anders sein, als " Schromber "!

 

Winter 1999         

Karl Durben                                       

 

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